Fußball wird nicht nur gespielt, über Fußball wird auch geredet und geschrieben. Und das so ausdauernd und ausführlich, dass sich zweifellos eine eigene Fußballsprache herausgebildet hat. Die schönste Nebensache der Welt wäre ja auch nicht halb so schön, wenn man nicht eine Sprache hätte, die, wie es der Linguist Armin Burkhardt ausdrückt, eine treffende und zugleich gruppenintegrative Kommunikation über den Sport erlauben würde. Fußballfans wissen, was eine Bogenlampe oder ein Staubsauger ist und wo der lange Pfosten steht. Was Mannschaften tun, wenn sie sich abtasten, und warum Torhüter mitunter Kirschen pflücken, all das wissen Fußballfans – und die anderen eben nicht. Und das ist ja gerade der Witz an der Sache: Eher Spezialbedeutungen bekannter Wörter als Spezialausdrücke, eher besondere Verwendungsweisen als Fachterminologien prägen die Fußballsprache und machen sie zu einer Art symbolischem Spielfeld innerhalb der Standardsprache, wo eben andere Spielregeln gelten und die all die zusammenbringen, die nach ihnen zu spielen vermögen.

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